Generation
X
...entnommen aus der Autobild
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...Die X-Reihe von Mazda
Drei
junge Wilde auf dem Weg zum Klassiker:
Die Mazda-Coupés mit dem X sind gebraucht mittlerweile heiß begehrt
Mazda-Fahrer schätzen ihre S-Klasse - und meinen die Tugenden ihrer
japanischen Musterschüler: solide, sauber, sachlich. Doch nicht alle in
der Mazda-Familie sind so brave Gesellen. Drei junge Wilde tummeln sich
unter den eher biederen 626-Stufenhecks und 323-Kompakten: die
Generation X. MX-3, MX-6 und RX-7 heißen die heißen Sportcoupés mit
Fahrspaß und Temperament. Gute TÜV-Noten gab es für das Trio
serienmäßig, doch die Nachfrage - insgesamt keine 25000 Zulassungen -
blieb stets flau. Folge: Mazda stellte die Lieferung ein. Alle drei sind
mittlerweile nur noch gebraucht zu kriegen. Gesuchte Leckerbissen, denn
jedes Coupé hat etwas Besonderes zu bieten: der MX-3 den kleinsten
Seriensechszylinder (1,9 Liter), der Klassiker RX-7 kultiviert seit 20
Jahren den Wankelmotor, und der MX-6 geriet so gut, daß Ford ihn mit
abgewandelter Karosserie als Probe in die eigenen Schaufenster stellte.
Typisch Mazda heißt es beim Rostcheck des TÜV. Hier fällt keiner der
drei Kandidaten durch. Im Kern grundsolide, da müssen kleinere
Roststellen nicht sein. Sind aber: Bei allen MX-3 vergammeln die
Blechringe um die Nebelscheinwerfer, und die Bremsscheiben korrodieren
überdurchschnittlich. Nur der RX-7, Teuerster der Coupé-Bande und
zuletzt 1995 für 87000 Mark angeboten, ist völlig mängelfrei. Auch sonst
zeigt sich die letzte RX-7-Generation ohne Fehl und Tadel. Alle 10000
Kilometer Ölwechsel, alle 20000 Kilometer die
Chassis-Schraubverbindungen nachziehen, alle 40000 Kilometer neuer
Benzinfilter - bei diesem Wartungsplan kann keine Werkstatt reich
werden. Ein Zubrot garantieren Reifen und Bremsen, die von den zuletzt
gelieferten 240 Wankel-PS recht flott verschlissen werden. Wie eine Rakete
geht der RX-7. Brutal bissig, hart schüttelnd und brandgefährlich. Besonders
auf nasser Straße driftet der Hecktriebler tückisch schnell ins Abseits.
Der MX-6 verzeiht dafür schon mal Fahrfehler, untersteuert leicht und läßt
sich exakt lenken. Unsere Tester (AUTO BILD 52/93) bescheinigten dem MX-6
ein Fahrverhalten auf Niveau des 3er-Coupés von BMW. Größere Macken sind
der Generation X also fremd. So bleibt das Hauptproblem des Interessenten
die Verfügbarkeit. In freier Wildbahn sind die drei jungen Wilden sehr selten
anzutreffen. Und wer doch einen "erlegt", gibt ihn so schnell nicht wieder
her. |